Michael Willam: Christlich geht anders, weil …

Ich habe mich dieser Kampagne angeschlossen, weil ich der tiefen Überzeugung bin, dass Christsein ohne eine solidarische Haltung gegenüber den Schwachen, gegenüber jenen am Rande der Gesellschaft, gegenüber jenen Menschen, die geflüchtet, gescheitert oder zu kurz gekommen sind im Leben seinen innersten Kern und letztlich seine Legitimation verliert.

Menschen, die solidarisch sind, treten füreinander ein und helfen einander. Solidarisch sein mit anderen heißt zunächst das Gefühl zu haben, dass man zusammengehört. Man spürt eine Verbundenheit, ein Verständnis und ein Wohlwollen füreinander. Solidarische Antworten auf soziale Probleme und Herausforderungen orientieren sich an diesen Haltungen und Gefühlen.

In solidarischer Verbundenheit  gegenüber den Schwachen in einer Gesellschaft zu leben und für diese Menschen einzutreten ist keine Fleißaufgabe für uns Christinnen und Christen und kein Steckenpferd für unverbesserliche Linkskatholiken. So zu leben ist ein unmissverständlicher Auftrag, der uns allen aus der Mitte des Evangeliums erwächst! Als Christ fühle ich mich verpflichtet, für die Schwachen, für die Menschen am Rande Partei zu ergreifen, einzutreten und entsprechend aufzutreten.

„Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.

Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben?

Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben?

Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt. 35-40)

Michael Willam
EthikCenter Katholische Kirche Vorarlberg
http://www.ethikcenter.at

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