Sprache hat Wirkung. Sie kann Ängste schüren, Menschen gegeneinander ausspielen, oder Empathie ermöglichen, Menschlichkeit fördern und Respekt.
Jedes Ereignis kann verschieden dargestellt und beleuchtet werden.
Sind das nun „Schmarotzer“ oder „Menschen in Notsituationen“, „Illegale“ oder „Geflüchtete“. Sind das „aufmüpfige“, „frustrierte“ Frauen oder „engagierte“, „kompetente“ Zeitgenossinnen.
Welche Sprache, welches Framing sich im öffentlichen Diskurs durchsetzt, ist nicht gottgegeben. Dieses Framing ist von höchster politischer Bedeutsamkeit und wir haben Einfluss darauf: indem wir die Absichten in der Sprachwahl bemerken und benennen, wenn wir darüber reden in der Nachbarschaft, in anderen Gruppen, wenn wir Leserbriefe schreiben, etc.
Dr. Anna Findl-Ludescher
Ass. Prof. am Institut für Praktische Theologie, Innsbruck
Geschäftsführende Vorsitzende der PKÖ (Österr. Pastoralkommission)