Zur Nationalratswahl 2019: Streiten für’s Gemeinwohl

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Demokratie erfordert beständiges Ringen um tragfähige Lösungen für alle

Das Bündnis aus kirchlichen Organisationen „Christlich geht anders. Solidarische Antworten auf die soziale Frage“ macht sich stark für ein Politikverständnis, das sich dem fordernden Prozess des Aushandelns zwischen VertreterInnen unterschiedlicher Zukunftskonzepte stellt und BürgerInnen sowie Zivilgesellschaft hört und beteiligt. Die politisch Verantwortlichen müssen dabei die wichtige Rolle der unabhängigen Medien respektieren.

„Christlich geht anders“ fordert von den wahlwerbenden Gruppen ein Bekenntnis zu Menschenwürde und Menschenrechten, zu Gemeinwohl, Anstand und einem funktionierenden Sozialstaat. Ausgehend davon, so das Bündnis „Christlich geht anders“, wird es möglich sein, die großen sozialen und ökologischen Zukunftsfragen als Gesellschaft so anzugehen und zu bearbeiten, dass sich BürgerInnen wahrgenommen und als gestaltende Kräfte wirksam erleben. Das Zutrauen in Politik würde gestärkt, die Chance auf tragfähige Lösungen im Sinne aller gesichert.

Ob Klima, soziale Gerechtigkeit, Integration oder Arbeitswelt: was es brauche im Umgang mit den großen Fragen der Zeit, sei die Abkehr von kurzfristigem Pragmatismus und die Hinwendung zu einer langfristigen Orientierung von Politik, so das Bündnis. Politik müsse aufbauen auf den Errungenschaften in der Gestaltung des gesellschaftlichen Miteinanders und diese Errungenschaften – in erster Linie die Menschenrechte – vor dem Hintergrund neuer Herausforderungen weiterentwickeln. Unterschiedliche Zugänge, Widersprüche und Konflikte dürften nicht als Hindernis verstanden werden, vielmehr als Ansporn für konstruktive Auseinandersetzung als einem Kernelement von Demokratie.

„Christlich geht anders. Solidarische Antworten auf die soziale Frage“ wurde als breites Bündnis von christlichen Organisationen und Einzelpersonen im Herbst 2016 gegründet. Es verfolgt das Ziel, soziale Gerechtigkeit ins Zentrum gesellschaftspolitischer Debatten zu rücken.

6 Comments

  1. Solidarische Antworten auf die soziale Frage“ wurde als breites Bündnis von christlichen Organisationen und Einzelpersonen im Herbst 2016 gegründet. Es verfolgt das Ziel, soziale Gerechtigkeit ins Zentrum gesellschaftspolitischer Debatten zu rücken.

    Ich hoffe auf Taten. Die Schwere aus der sog. christlichen Liebe nehmen die mit Fingerzeig auf Gott über die Gestrandeten sich hinweghebt und sich für ein größeres ganzes plädierend ins Bett mit Mächtigen legt. Lieber direkte kleine Zeichen- Ausbildungsplätze für Jugendliche Flüchtlinge anbieten , integrierungswillige Flüchtende hier einen Arbeitsplatz in den eigenen Einrichtungen einräumen, Missbrauch in den eigenen Reihen von Kindern und Jugendlichen auf das Härteste bestrafen ,…

  2. Streiten für’s Gemeinwohl! Ja, selbstverständlich. Dieses kommt in den Grundsatzprogrammen der größeren politischen Parteien nur am Rande vor: der Begriff wird kaum öfter als ein Mal erwähnt, dabei sollte er die Politik der volksvertretenden Parteien in vielen Bereichen bestimmen.

  3. Gemeinsam für`s Gemeinwohl ist mir lieber.
    Wissen die PolitikerInnen überhaupt, was Gemeinwohl praktisch bedeutet?
    Die kennen ja nur Leute, die viel Geld haben und die haben von den Lebenswelten jener Menschen, die tagtäglich hart arbeiten UND nicht genügend zum Leben haben, (von sozialer Teilhabe ganz zu schweigen) KEINE Ahnung.
    Stehen eigentlich Gemeinwohl und Menschenrechte in der österreichischen Verfassung? Daß KlimaSchutz nicht drin steht, weiß ich.
    Ich finde, daß soziale Bedürfnisse ein Menschenrecht sind und so wie Gemeinwohl und Klimaschutz in die Verfassung gehören UND auch praktisch verwirklicht werden.
    Demokratische Mitgestaltung ist für mich auch ein soziales Bedürfnis und ein Menschenrecht. Das will ich auch in der Verfassung haben.
    Und ach ja, unabhängige Medien, die umfassend und wahrheitsgetreu und halbwegs neutral, über die Vielfalt, das Schöne und die Herausforderungen (und die gemeinsame globale Ethik im Focus) unserer Erde berichten, will ich auch in der Verfassung und verwirklicht haben.
    Wenn ich eine Partei finde, die ernsthaft diese Themen umsetzt, wähle ich die.
    Und um realistischer zu bleiben, will ich, daß im Parlament VertreterInnen der BürgerInnen-Räte und der NGO`s (alle die sich um Gemeinwohl, Menschenrechte, echte Demokratie und Klimaschutz kümmern) sitzen und gemeinsam entscheiden und gestalten. MenschenWürde kriegt erst dann eine reale Chance, wenn alle Betroffenen mitreden, mitgestalten und mitentscheiden können. Danke.

  4. Ich finde diese Deklaration etwas zu allgemein. Gerade eine Initiative „Christlich geht anders“ müsste doch auch der sich als „christlich-sozial“ oder „christdemokratisch“ ausgebenden herrschenden Kanzlerpartei kritisch auf die Finger klopfen, inwieweit deren Politik und die Wahlankündigungen aus christlicher Sicht kaum mehr denn als „fake“ zu bezeichnen sind.
    Ich habe dazu im Standard -nicht zum ersten Mal – einen Kommentar verfasst (https://www.derstandard.at/story/2000107440391/eine-christlich-soziale-spurensuche), auf den ich ganz viele zustimmende Rückmeldungen erhalten habe.
    In diese Richtung hätte ich mir von einer Erklärung zur Wahl 2019 mehr erwartet und kann eine gewisse Enttäuschung schwer verhehlen.
    Dr. Josef Christian Aigner, Innsbruck

  5. ….“Gemeinsam für`s Gemeinwohl ist mir lieber.
    Wissen die PolitikerInnen überhaupt, was Gemeinwohl praktisch bedeutet?“

    Diese Aussage fühl ich als Anspruch und Anklage zugleich. Im Denken und Handeln muss der Begriff Gemeinwohl erlebbar werden für meine Mitmenschen (und das kann der denkene Wähler erkennnen), denn Sonntagsreden haben mündige Bürger schon satt!!!
    und üben zu erkennen das der Inhalt dieses Wortes „Gemeinwohl“ meinen Nächsten und mich meint…!

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