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Maria Katharina Moser: In Europa an unserer Humanisierung arbeiten

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Diakonie und Kirchen seien „eine Stimme der Vernunft, während die Politik immer mehr in den Irrationalismus abdriftet“, sagte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Foto: epd/Michael Windisch
Diakonie und Kirchen seien „eine Stimme der Vernunft, während die Politik immer mehr in den Irrationalismus abdriftet“, sagte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Foto: epd/Michael Windisch

Podiumsdiskussion mit Theologin Polak und EU-Parlamentarier Karas

Wien (epdÖ) – „Die Seele Europas sind die Menschen. Wir haben im vergangenen Jahrhundert eine unglaubliche Bestialisierung der Menschen in Europa erlebt und im Anschluss daran die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und die Europäische Menschenrechtscharta entwickelt. Aber diese Humanisierung ist nichts, was uns in Europa automatisch eignet, wir müssen immer an ihr arbeiten.“ Das sagte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser am Donnerstag, 4. Oktober, anlässlich einer Podiumsdiskussion über die „Seele Europas“ in Wien. Mit Moser diskutierten auf Einladung der ökumenischen Plattform „Christlich geht anders“ die römisch-katholische Theologin Regina Polak und Othmar Karas, ÖVP-Abgeordneter zum Europäischen Parlament.

In der Diskussion sprach sich Moser für eine Aufwertung der sozialen Dimension in Europa aus, die nicht nur den unmittelbar Betroffenen zugutekäme, sondern sich auch als ökonomisch rentabel erweise: „In vielen Bereichen ist in der Krisenzeit in Europa die Beschäftigung gesunken, im Bereich sozialer Dienstleistungen aber um 16 Prozent gestiegen. Die sozialen Leistungen, die wir als Diakonie oder Caritas erbringen sind also auch ein Konjunkturmotor in Europa.“ Die Diakonie-Direktorin kritisierte zudem „Glaubenssätze unserer Zeit: ‚Im Leben wird dir nichts geschenkt‘, ‚Jeder ist seines Glückes Schmied‘. Das widerspricht der christlichen Logik.“ Zuerst, so Moser, müsse die Wertschätzung und Anerkennung kommen; das setze wiederum Energien frei, dank derer wir Leistung erbringen könnten. Das zu betonen sei der Beitrag der Religionen im politischen und zivilgesellschaftlichen Diskurs. Diakonie und Kirchen sprächen als „eine Stimme der Vernunft, während die Politik immer mehr in den Irrationalismus abdriftet“.

Theologin Polak: Belange der Jungen werden kaum wahrgenommen

Die Wiener Theologin Regina Polak betonte wie Moser die Notwendigkeit eines Begriffs der Werthaftigkeit des Menschen, der vor dessen ökonomischer Leistungsbemessung anzusiedeln sei: „Aus Wertestudien wissen wir, dass ein Mensch meist nur dann als wertvoll anerkannt wird, wenn er einen Beitrag für die Gesellschaft leistet. Diese Einstellung ist vor allem bei gebildeten Menschen und der Mittelschicht verbreitet. Aber allein mit moralischen Appellen, die Würde des Menschen anzuerkennen, kommen wir hier nicht weiter. Wir müssen auf allen Ebenen schauen, was macht es so schwierig, die Würde des Menschen anzuerkennen?“  Europa, so Polak, sei in erster Linie eine „Erinnerungsgemeinschaft“, die sie jedoch durch eine gegenwärtige „Amnesie“ bedroht sehe. Die mit Stolz hervorgehobenen europäischen Werte seien „auf den Trümmern zweier Weltkriege und Millionen Toter“ entstanden – eine Erfahrung, aus der die Gründerväter gelernt hätten, aus der weiter zu lernen aber noch bevorstehe, sagte die Wissenschaftlerin, die unter anderem zum Verhältnis von Flucht, Migration und Religion forscht. Eine Quelle der gegenwärtigen Probleme liege im demographischen Wandel, der zu einer Überalterung des Kontinents führe: „Die Belange der Jungen werden kaum wahrgenommen.“ Religionen, insbesondere die monotheistischen, könnten helfen, den europäischen Zukunftspessimismus zu überwinden: „Was zumindest die christliche und jüdische Tradition auf jeden Fall einbringen können ist, zu sagen: Da wartet jemand auf uns, uns ist Zukunft verheißen.“

EU-Abgeordneter Karas: Idee Europas wurzelt im Begriff der Menschenwürde

Der EU-Parlamentarier Othmar Karas sprach sich für eine Verstärkung des interreligiösen und intrareligiösen Dialogs in Europa aus. Als Politiker würde er es sich wünschen, von den anerkannten Religionsgemeinschaften innerhalb der Europäischen Union öfter gemeinsame Anliegen zu hören zu bekommen. „Wir müssen Staat und Kirche trennen“, so Karas, „aber der Glaube  spielt in der Einstellung der Menschen zu anderen eine große Rolle. Das ist auch Teil der politischen Verantwortung, daher erhoffe ich mir eine Intensivierung des Gedankenaustausches zwischen Politik und Religionen, und das nicht nur an Feiertagen.“ Karas zitierte zur Frage nach der Seele Europas Papst Franziskus, der in einer Rede vor dem Europäischen Parlament gemeint habe, die Seele Europas gehe verloren, wo die Idee Europas verlorengehe. Dieser Idee nach, sagte Karas, sei Europa eine Wertgemeinschaft, in der der die täglichen politischen Handlungen wurzeln müssten. Hier gebe es aktuell viele Rückschritte und Defizite, so zum Beispiel das Fehlen eines ausgeprägten Sanktionsmechanismus zur Bestrafung von Menschenrechtsverletzungen, oder eine ausstehende gemeinsame Definition von Armut. Dennoch wolle er sich von den Umständen nicht frustrieren lassen: „Wenn wir uns die Seele rauben lassen, die Suche nach der Würde im anderen, dann hat auch die Idee Europa keine Chance. Diese Idee wurzelt im christlich-jüdischen Glauben und im Begriff der Menschenwürde.“

Die Initiative „Christlich geht anders“ versteht sich laut Eigendefinition als Zusammenschluss von VertreterInnen katholischer, evangelischer und orthodoxer Organisationen mit dem Ziel, „zur gesellschaftlichen Lage Stellung zu beziehen“. Schwerpunktthemen seien dabei „Arbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigung, Armut und die Not geflüchteter Menschen“. Die Logik des Marktkapitalismus widerspräche den Grundbotschaften des Christentums. Die Initiative orientiert sich dabei am Sozialwort des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRKÖ) aus dem Jahr 2003 und das päpstliche Apostolische Schreiben Evangelii Gaudium (2013). Prominente UnterstützerInnen der Initiative sind Judith Pühringer, Arbeitsmarktexpertin der Armutskonferenz, Paul M. Zulehner, Theologieprofessor und Obmann des Pastoralen Forums, Erhard Busek, früherer Vizekanzler und nunmehr Vorstandsvorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa (Wien), und die Evangelische Frauenarbeit.

Quelle: https://evang.at/diakonie-direktorin-moser-muessen-in-europa-an-unserer-humanisierung-arbeiten/

 

P. Franz Helm SVD, St. Gabriel: Wir brauchen Gesetze, die menschliche Grundrechte und die Natur schützen

Mitte Juni wurde begonnen, das Flüchtlingsheim in der Ordensniederlassung St. Gabriel bei Mödling aufzulösen.
Über 15.000 Menschen haben via Onlinepetition gegen die Schließung protestiert. mosaik hat bei Franz Helm, Ordensmitglied der Steyler Missionare und selber Bewohner von St. Gabriel, nachgefragt.

mosaik: Was ist der aktuelle Stand rund um das Caritas-Flüchtlingsheim in St. Gabriel? 

Franz Helm: Im Juni gab es eine Übergabe der von uns gesammelten Unterschriften an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, bei der auch ein Mitglied unserer Gemeinschaft anwesend war. Wir Steyler Missionare haben betont, wie wichtig für uns die Solidarität mit geflüchteten Menschen ist. Und dass wir das Flüchtlingsheim als wesentliche Einrichtung am Standort St. Gabriel sehen.

Die Landeshauptfrau hat zugesichert, dass der Vertrag mit der Caritas erfüllt wird und das Flüchtlingsheim bleibt. Eine ebensolche Zusicherung gab es vom Büro von Landesrat Waldhäusl (FPÖ), der im Land Niederösterreich für den Bereich Integration zuständig ist. Das Caritas-Flüchtlingsheim in St. Gabriel ist ja spezialisiert auf die Betreuung von traumatisierten und (psychisch) kranken Personen. Darunter sind sogenannte „Härtefälle“ – Menschen, die besonders auf Betreuung angewiesen sind. Es gab die Zusicherung der Behörde, dass sie bleiben können. Leider ist die Entwicklung so, dass mehr als zwei Drittel der Schutzsuchenden schon in andere Heime verlegt wurden. Das kann ich nicht verstehen.

Unter den Verlegten sind Personen, die aufgrund ihres Krankheitsbildes sich selbst und andere gefährden können, wenn sie nicht regelmäßig ihre Medikamente nehmen. Drei von ihnen sind laut einem Zeitungsbericht zumindest vorübergehend verschwunden. Es ist unverantwortlich, wie hier mit kranken Menschen umgegangen wird und es ist unverantwortlich, wie hier mit der Sicherheit dieser Personen und der Bevölkerung gespielt wird. Und das, obwohl das zentrale Argument von FPÖ-Landesrat Waldhäusl immer die fehlende Sicherheit war.

Insgesamt bekomme ich den Eindruck, dass die Caritas sowie andere kirchliche Akteure und auch NGOs aus dem Flüchtlingsbereich hinausgedrängt werden sollen. Die Betreuung dafür wird vermehrt direkt in staatliche und private Hände gegeben, um lästige Zwischenrufe durch christlich und humanistisch eingestellte Menschen zu verhindern. Das Vorgehen der politisch Verantwortlichen ist von Härte und Rücksichtslosigkeit geprägt, um Flüchtlinge abzuschrecken und solidarische Menschen zu entmutigen.

Vor Ort habt ihr mit einigem Gegenwind zu kämpfen. So macht etwa auch die ÖVP Stimmung gegen die Unterkunft. Wie erklärst du dir das?

Im Flüchtlingsheim hat es im Mai einen Mord gegeben. Es war der erste und einzige derartige Fall in 26 Jahren, bei Tausenden Flüchtlingen, die in St. Gabriel Aufnahme und Betreuung fanden. Auch nach diesem Vorfall fühlten wir 40 Ordensleute, die Tür an Tür mit den Flüchtlingen leben, uns nicht bedroht. Gleiches sagen Eltern von Kindern, die auf unserem Klostergelände unweit des Flüchtlingsheimes eine Schule besuchen. Ebenso wie Leute, die auf unserem Gelände einen Betrieb haben.

Um die Rede von der „Unsicherheitslage“ zu untermauern, wurde von zahlreichen Polizeieinsätzen gesprochen, die stattgefunden hätten. Diese vermehrten Einsätze haben aber schon 2016 stattgefunden, als zwischenzeitlich zusätzliche Hunderte Flüchtlinge bei uns in einer Notunterkunft Aufnahme fanden. Damals waren sehr viele Flüchtlinge in Österreich obdachlos und lebten auf der Straße. Aber auch aus dieser Zeit ist mir kein schwerer Zwischenfall bekannt.

Boulevardmedien wie „Heute“ verbreiten einseitig Meldungen, die Asylwerber und Flüchtlinge insgesamt als ein Sicherheitsrisiko darstellen. Das Schlimme ist, dass das über diese Medien erzeugte Bild die Menschen stärker beeinflusst als die Faktenlage.

Ich erwarte mir von der Politik, dass sie unberechtigte Ängste nicht schürt, sondern ihnen entgegentritt. Aber anscheinend ist das Interesse nicht, Realpolitik zu machen, die den Menschen – und besonders den Schwächsten in der Gesellschaft – dient. Man will aus tragischen Vorfällen Kapital schlagen und auf Kosten von traumatisierten und kranken Menschen Stimmen optimieren. Das finde ich verwerflich.

Du bist als Mitinitiator der Romaria-Wallfahrt schon sehr lange in der Solidaritätsarbeit mit Flüchtlingen aktiv. Wie hat sich deiner Beobachtung nach die Stimmung gegenüber Geflüchteten in den letzten Jahren verändert?

Leider hat sich die Stimmung vor allem seit 2017 stark verschlechtert. Fehlende Unterstützung für so viele Ehrenamtliche und Institutionen, die sich für schutzsuchende Menschen einsetzen und einseitige Berichterstattung der Medien haben meiner Ansicht nach dazu geführt. Ich weiß von so vielen wunderbaren Beispielen von gelungener Integration – sie zählen nicht. Was zählt sind „bad news“, mit denen Geschäft und Politik gemacht werden.

Wir Steyler Missionare sind eine weltweite Ordensgemeinschaft, die in über 80 Ländern vor allem im globalen Süden tätig ist. Dort leisten wir seit vielen Jahrzehnten wirksame Hilfe zur Selbsthilfe. Was Politiker immer wieder versprechen und dann nicht umsetzen, das leben wir: Hilfe vor Ort. Ich würde mir wünschen, dass man endlich von Stimmungsmache hin zu echten Problemlösungen findet. Hilfsaktionen im Mittelmeer zu verbieten und zu kriminalisieren, Lager in Nordafrika zu schaffen und Menschen die Möglichkeit zu nehmen, in der EU Asylanträge zu stellen, ist keine Problemlösung, sondern Zynismus und Unmenschlichkeit. Es macht mich sehr betroffen, dass so eine Politik anscheinend mittlerweile mehrheitsfähig ist.

Der Papst hat anlässlich des Weltflüchtlingstages zu mehr Menschlichkeit und vor allem Solidarität gegenüber denjenigen aufgerufen, „die dazu gezwungen sind, ihre eigenen Länder zu verlassen.“ Die Politik unserer Regierung scheint das nicht sehr zu beeindrucken. Eher im Gegenteil, wenn man sich die vielen Abschiebungen nach Afghanistan ansieht. Wie siehst du das?

Für mich sind die Abschiebungen nach Afghanistan unmenschlich. Weil die abgeschobenen Menschen dort keine Sicherheit haben, ja um ihr Leben fürchten müssen. Abschiebungen von integrationswilligen bzw. bereits integrierten Menschen scheinen derzeit Vorrang zu haben.

Man will anscheinend bewusst den sozialen Konflikt schüren und das Negativbild der „Ausländer“ noch verstärken, um eine „Law and Order“ Politik, eine Aufrüstung der Polizei und eine Abschottung der Grenzen zu rechtfertigen. Ich mache mir große Sorgen um unser Land. Es wird in meinen Augen zunehmend unmenschlich, unsolidarisch und xenophob. Für mich als Christen hat jeder Mensch die gleiche Würde und das gleiche Recht auf ein gutes Leben, denn in jedem Menschen sehe ich ein Ebenbild Gottes.

Auch jenseits seines Engagements für Flüchtlinge, findet Franziskus deutliche Worte, wenn es etwa um seine Kritik an der herrschenden Wirtschaftsordnung geht, die im Sinne einiger Weniger funktioniert. So meint er etwa: „Der Kapitalismus kennt Philanthropie, aber keine Gemeinschaft“.

Wenn der Eigennutz und die Gewinnmaximierung um jeden Preis das Credo des Wirtschaftens sind, dann kommen dabei die Menschen und die Natur unter die Räder. Wir brauchen unbedingt gesetzliche Rahmenbedingungen, die menschliche Grundrechte und die Natur schützen.

Gerade der Klimawandel und die Migrationsströme aus Gegenden, wo Massenarmut ist, führen uns diese Notwendigkeit drastisch vor Augen. Leider scheint derzeit eine globale Wirtschaftspolitik vorzuherrschen, wo diese Notwendigkeit geleugnet wird.

Das ist eine sehr gefährliche Entwicklung, die in die Katastrophe führt. Davor warnt Papst Franziskus. Es braucht soziale Gerechtigkeit, die ein gutes Leben für jeden, ja für alle Menschen anstrebt. Almosen für die, die im ungeregelten unfairen Wettbewerb auf der Strecke bleiben, sind keine Lösung.

Aktuelle Gesetzesänderungen, wie der 12-Stunden-Tag, dienen ja genau dazu den Menschen noch weiter in den Dienst der Wirtschaft zu stellen, statt umgekehrt. Wie kommen wir da wieder raus? Welche Rolle könnte Kirche dabei spielen?

Die Kirchen, inkl. die Bischofskonferenz der Katholischen Kirche, haben sich Gott sei Dank sehr klar zu Wort gemeldet und eindeutig gegen diese Gesetzesänderungen Stellung bezogen. Besonders aktiv ist die Katholische Aktion, z.B. die Katholische Frauenbewegung.

Es braucht den breiten Protest, den Schulterschluss aller demokratischen und sozialen Kräfte im Land. Und es braucht Bewusstseinsbildung – wie sie z.B. durch die Initiative „Christlich geht anders“ geschieht. Und es braucht das Gebet – damit harte Herzen wieder empfindsam werden für das Leid anderer.

Interview: Rainer Hackauf und Sandra Stern.

Quelle: https://mosaik-blog.at/fluechtlingsheim-st-gabriel-schwarz-blau-franz-helm-interview/

 

Ordensgemeinschaften: Mit großer Sorge

Foto: mschauer

Stellungnahme der Ordensgemeinschaften in Österreich für eine menschenwürdige Asylpolitik

[Wien, 13. Sept 2018] In einer offenen Stellungnahme der Ordensgemeinschaften an die Regierung plädieren die Präsidentin der Vereinigung von Ordensfrauen Sr. Beatrix Mayrhofer und der Vorsitzende der Männerorden Abt em. Christian Haidinger für eine Politik, die der christlichen Verantwortung den Schwächsten gegenüber gerecht wird.

„Mit großer Sorge erleben wir in den letzten Tagen eine rigide Verschärfung im Umgang mit jenen jungen Menschen, die bei uns um Asyl ansuchen.  Wir sehen, dass der Integrationswille, die konkrete Ausbildung  junger Menschen, ja nicht einmal mehr die Bedürfnisse unserer Gewerbebetriebe in den Blick genommen werden. Abschiebung erscheint wichtiger als Ausbildung. Gesetzeskonform wird gegen die Bedürfnisse  der Menschen, der Gesellschaft, der Wirtschaft entschieden. Gerade weil geltendes Gesetz zur Anwendung gebracht wird, zeigt sich, dass dieses Recht zu schreiendem Unrecht wird, wenn es den Blick auf den Menschen verliert.

Aus unserer christlichen Haltung als Ordensfrauen und Ordensmänner mahnen wir einen gastfreundlichen Blick auf Menschen ein. Wir plädieren mit aller Deutlichkeit: Halten wir unsere Gesellschaft offen für jene Menschen, die vor Krieg, Not und Verfolgung ihr Leben retten und sich erfreulicher Weise hier integrieren wollen. Es darf nicht sein, dass auf Kosten der Schwächsten Politik gemacht, Angst geschürt, einer Verrohung der Sprache Vorschub geleistet wird und so positive Beispiele der Integration in allen Bereichen der Gesellschaft ignoriert werden. Die Anwendung des Gesetzes dem Buchstaben nach untergräbt das Bemühen so vieler Menschen, die unsere Gesellschaft im Geist des Humanismus und aus christlicher Überzeugung tragen. Für uns Ordenschristinnen gilt als eine Grundaussage: „Fremdes bereichert“.  Aus christlich-sozialer Verantwortung plädieren wir für eine Änderung der migrationsfeindlichen Haltung, der Verrohung der Sprache und der herzlosen Auslegung des Gesetzes. Für die Lehrlinge setzen sich derzeit viele Verantwortliche in der Wirtschaft ein, wir erheben unserer Stimme für alle jungen Menschen, die ihre Ausbildung begonnen haben,  weil wir überzeugt sind, dass die Menschenwürde unteilbar ist. Wir erinnern in diesen Tagen an die unmissverständlichen Worte Jesu: Was ihr den Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan. Gott setzt bei den Geringsten an und will, dass sie ein gutes Leben führen können. Wir plädieren für eine Politik, die allen Menschen gerecht wird.“

Kirchenasyl in der Erzdiözese Salzburg

Salzburg, 04.07.2018 (KAP) Die Erzdiözese Salzburg hat einem von der Abschiebung bedrohten 23-jährigen Asylwerber aus Pakistan Kirchenasyl gewährt. Ali Wajid kam vor drei Jahren nach Österreich und arbeitet seit Oktober 2017 im Lokal der ARGEkultur als Kellner-Lehrling. Im Mai erhielt er einen negativen Asylbescheid in zweiter Instanz, am 1. Juli einen neuen Bescheid mit der Aufforderung, sich innerhalb von 72 Stunden in der Flüchtlingsunterkunft Schwechat einzufinden – bei Flüchtlingshelfern bekannt als letzte Station vor der Abschiebung. Ob die Behörden und die Polizei die Maßnahme tolerieren ist ungewiss, da es in Österreich keine rechtliche Grundlage für Kirchenasyl gibt.

Die Kirche reagiere auf vorhandene Not, wenn Menschen in Bedrängnis sind, erklärte Erzbischof Franz Lackner seine Entscheidung. „Die Kirche nimmt sich den Heimatlosen und Armen an. Aus der Botschaft Jesu heraus sind wir zutiefst dazu verpflichtete, zu helfen“, stellte auch Dechant Alois Dürlinger, Sprecher des Erzbischofs in Asyl- und Flüchtlingsfragen, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz klar. Mit dem Kirchenasyl soll für den jungen Pakistani nun Zeit gewonnen werden, um die rechtliche Situation zu klären.

Anfang Juni wurde Wajid von einer Polizeistreife festgenommen. Er sollte in Schubhaft auf seine Abschiebung nach Pakistan warten. Nach einigen Stunden in Polizeigewahrsam gelang es, eine „Freilassung gegen gelinde Mittel“ zu erzielen: Der Lehrling musste sich seitdem alle 48 Stunden bei der Polizei melden, um nachzuweisen, dass er nicht untergetaucht ist. Zugleich legte sein Anwalt außerordentliche Revision gegen den Bescheid ein und stellte einen Antrag auf aufschiebende Wirkung. Denn in Salzburg strebt die Landesregierung derzeit eine Lösung für junge Flüchtlinge in Ausbildung an. Landeshauptmann Wilfried Haslauer hatte zuletzt etwa angeregt, die Rot-Weiß-Rot-Karte auf Asylwerber asuzudehnen, die sich in einer Ausbildung befinden.

Doch am vergangenen Sonntag wurde Wajid erneut ein Bescheid des Bundesamtes für Fremdenrecht und Asyl (BFA) zugestellt – ohne Rücksicht auf den laufenden Einspruch. Er habe sich binnen 72 Stunden in einer Flüchtlingsunterkunft in Schwechat einzufinden. Kurz vor Ablauf der 72-Stunden-Frist am Mittwochvormittag könnte nun mit dem Kirchenasyl eine Lösung für ihn gefunden worden sein.

Ali Wajid wurde in der Erzabtei St. Peter aufgenommen. „Zum ersten Mal seit langem konnte sich Ali im Kloster wieder etwas entspannen“, erzählte ARGEkultur-Vorstandsvorsitzender Bernhard Jenny. Der Menschenrechtsaktivist hatte bei dem Pressegespräch kritisiert, dass gerade die besonders vorbildliche Integration des jungen Flüchtlings der Hauptgrund dafür gewesen sei, dass er so schnell ins Fadenkreuz der Regierung gekommen sei.

Ungenügender Schutz

Wenn wir Kirchenasyl in Erwägung ziehen, antwortet die Kirche auf eine vorhandene Not“, zitierte Dürlinger Erzbischof Lackner. Dieser Schritt sei keinesfalls als Protestmanöver zu verstehen. „Wenn der Schutz als ungenügend erachtet wird, trachtet die Kirche danach, das Gesetz zu überbieten.“ Kirchenasyl habe zwar keine rechtliche Grundlage, Dürlinger appellierte aber an Gesetzgeber und Exekutive, die Maßnahme zu respektieren. „Das nimmt Ali Wajid momentan den schlimmsten Stress.“

Kirchenasyl wurde in Österreich mit dem modernen Rechtsstaat im 18./19. Jahrhundert abgeschafft und kam auch in jüngster Vergangenheit nur selten zur Anwendung. Im Mai 2011 bekannte sich die evangelische Diözese Salzburg/Tirol zu der Tradition.

Anders in Deutschland, wo sich im Februar 2015 die ökumenische „Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche“ und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge darauf einigten, die Tradition nicht in Frage zu stellen. In Deutschland wird Kirchenasyl als zeitlich befristete Aufnahme in den Räumen einer Kirchengemeinde für Menschen, denen bei Abschiebung Folter, Tod oder inhumane Härte droht, gewährt. Das Oberlandesgericht (OLG) in München hat jüngst entschieden, dass Kirchenasyl abgelehnte Flüchtlinge in Deutschland nicht vor einer Abschiebung schützt. Dennoch befinden sich nach Schätzungen deutschlandweit rund 700 Menschen in Kirchenasyl.

Quelle: https://www.kathpress.at/goto/meldung/1652573/erzdioezese-salzburg-gewaehrt-asylwerber-kirchenasyl

4.10.2018 Podiumsdiskussion: Verliert Europa seine Seele?

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VERLIERT EUROPA SEINE SEELE?
Sozialstaat, Menschenrechte und Friedensunion unter Druck

Populismus, Autoritarismus, Umgang mit Menschen auf der Flucht sind Anzeichen, dass Sozialstaat, Menschenrechte
und europäische Friedensunion schwer unter Druck stehen. Auf welchem Fundament steht unser Europa (noch)?
Wohin verändert sich Europa? Ist die Europäische Union ein Garant für die Einhaltung der Menschenrechte?
Und die Rolle der Kirchen?

Podiumsdiskussion
Donnerstag, 4.10.2018 um 19.00 Uhr
Ort: Stephanisaal, Stephansplatz 3, 1010 Wien

Es diskutieren:

Othmar Karas, Abgeordneter zum Europäischen Parlament, Europäische Volkspartei (Christdemokraten)

Regina Polak, Institut für Praktische Theologie, Universität Wien

Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie Österreich

Moderation: Gabriele Neuwirth, Vorsitzende des Verbandes katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs

Anmeldungen bitte an: info@christlichgehtanders.at

 

 

Martin Jäggle: Der Sorge um Arme und Fremde Vorrang geben

Zu Mt 28,16-20:

Ein starkes, ja ein fulminantes Stück sind die soeben gehörten fünf letzten Verse des Evangeliums nach Matthäus. Diese Qualität des Abschlusses ist charakteristisch für alle Meisterwerke. Der Abschluss wird zum Ausblick. Der Blick der Hörenden und Lesenden wird auf das Leben und die Zukunft gerichtet. Der Auftrag „macht alle Völker zu meinen Jüngern“ (V. 19) ist verbunden mit der Zusage „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (V.20).

Mittendrin steht die Formel, mit der auch heute jede Taufe erfolgt: „Taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (V.19). Sie begründet den heutigen Sonntag, der als Dreifaltigkeitssonntag von den Kirchen des Westens gefeiert wird. In der Gemeinde, für die der Evangelist sein Werk schrieb, dürfte diese Formel schon eine längere Tradition gehabt haben. In ihr ist die Gewissheit verdichtet: Die Wirklichkeit und Nähe des einen Gottes kann in dieser Welt und Geschichte in dreifacher Weise erfahren werden. Eine Annäherung an diese spirituelle Erfahrung könnte bieten: Als Grund von Geborgenheit und Sehnsucht Gott erfahren, der wie Vater und Mutter ist. In der Praxis der Liebe dem Sohn begegnen, ermutigt und begleitet vom Geist Gottes. Bei der Taufe Jesu hat Matthäus vor Augen geführt: Der Himmel öffnet sich, Jesus sieht den Geist Gottes auf sich herabkommen und eine Stimme aus dem Himmel sprach: „Dieser ist mein geliebter Sohn.“ (3,17)

Ein Satz irritiert: „Einige aber hatten Zweifel.“ Der Zweifel ist ein wichtiger Teil der Wirklichkeit der Gemeinde des Matthäus und wohl jeder christlichen Gemeinde. Der Zweifel wird hier nicht ausgeblendet oder gar verdrängt, sondern ausdrücklich festgehalten. Noch bemerkenswerter: Die Zweifelnden werden nicht disqualifiziert oder gar sanktioniert. Ist der Zweifel gar der legitime Bruder des Glaubens? Als junger Mensch hörte ich einen Satz, den ich bis heute bewahrt habe: „Euer Glaube muss fragwürdig sein, würdig eurer Frage.“

Auf ein mögliches Missverständnis möchte ich aufmerksam machen. Traditionell wird das griechische Wort μαθητής mit Jünger übersetzt. Aber das Wort Jünger ist alltagssprachlich eher negativ besetzt und wird mit Eiferer, Jasager, Nachläufer oder Verehrer in Verbindung gebracht. Das alles geht am eigentlichen Wortsinn vorbei. Bibelfachleute bevorzugen als Übersetzung das Wort Schüler, Schülerin. Dadurch wird der Aspekt des Lernens deutlicher. Jünger sind zu allererst Lernende, sie gehen in die Schule Jesu. Somit wären eine christliche Gemeinde und erst recht die Kirche als Lerngemeinschaft zu verstehen, weil sie eine Schule Jesu sind. In ihr bleiben alle Lernende, auch nach der Taufe. Aber was ist Gegenstand dieses Lernens – und Lehrens? Matthäus betont: „alles, was ich euch geboten habe“ (V. 20). Für das Matthäusevangelium ist Christsein eine Frage der Praxis. So heißt es im Kapitel 6: „Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben werden.“ (Mt 6,33) Wenn sich daher die Kirchen in politischen Konflikten für Gerechtigkeit einsetzen, entsprechen sie nur dieser Forderung. Im Kapitel 7 erfolgt sogar eine Zuspitzung: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr! wird in das Himmelreich kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.“ (Mt 7,21) Wie entscheidend letztlich die Praxis ist, wird im sogenannten Gleichnis vom Weltgericht auf den Punkt gebracht: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40) Und „Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr mir nicht getan.“ (Mt 25,45). Heute ermutigt die Initiative „Christlich geht anders“, wozu das Matthäus-Evangelium auffordert: Der Sorge um Arme und Fremde Vorrang zu geben.

Univ. Prof. ret. Dr. Martin Jäggle

Zum Nachhören bis 3. Juni 2018 auf: https://oe1.orf.at/player/20180527/514225

 

Sozialpolitik muss Menschen vom Rand in die Mitte holen

Sr. Beatrix Mayrhofer, Stephanie Schebesch-Ruf, Judith Pühringer, Franz Küberl

Diskussion in der Langen Nacht der Kirchen 2018 zur österreichischen Sozialpolitik:

Die Diskussion in voller Länge (55:21min) aufgezeichnet von Friedel Hans:

https://www.youtube.com/watch?v=jYrxBXxTcL8&feature=youtu.be

 

 

 

Reflexionen zur Sozialpolitik

„Es braucht eine klare Entscheidung in der Politik heute: Wollen wir eine Ansammlung von ‚Ich-AGs‘ oder eine ‚Wir-AG‘ bilden?“: Das hat der frühere österreichische Caritas-Präsident Franz Küberl am 25.5.2018 in Wien bei einer Diskussion zu den Anliegen der Initiative „Christlich geht anders. Solidarische Antworten auf die soziale Frage“ im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ betont. „Wenn jeder Mensch gleich viel Wert ist, schaue ich, dass ich die Menschen am Rand ein wenig mehr in die Mitte hereinhole. Das ist der Maßstab der Gerechtigkeit“, sagte Küberl im Gespräch mit Frauenorden-Präsidentin Beatrix Mayrhofer und der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik-Expertin Judith Pühringer mit Blick auf die heimische Sozialpolitik.

Jede Regierung habe sich um Gerechtigkeit zu kümmern, so der Ex-Caritas-Chef bei der Veranstaltung im Begegnungszentrum „Quo Vadis“ am Stephansplatz. Ohne diesen Anspruch wäre der Staat nur eine „Räuberbande“, zitierte er den heiligen Augustinus. Eine Aufforderung Küberls ging auch an die Kirche. Wolle sie in den ihr wichtigen politischen Fragen eine Rolle spielen, müsse sich die Kirche besser aufstellen. „Es reicht nicht aus, wenn Bischöfe eine SMS an die Politiker schicken. Das ist noch nicht Politik.“ Die Kirche solle sich diesen Themen in einem neuen Sozialhirtenbrief widmen, forderte Küberl.

„Das Thema Arbeit muss neu verhandelt, neu definiert und neu bewertet werden“, verortete Judith Pühringer die soziale Frage am Arbeitsmarkt. Für die Geschäftsführerin von „arbeit plus“, einem Netzwerk sozialer Unternehmen, die auch in der Armutskonferenz engagiert ist, ist der Wandel der Arbeitswelt in den vergangenen Jahrzehnten zentral. Das alte Versprechen, wonach Leistung zu sozialer Sicherheit führe, sei heute „ins Wanken geraten“. schilderte Pühringer. Sie ortet auch eine Abwertung von arbeitslosen Menschen. „Es ist alles sehr brüchig geworden und Menschen werden gegeneinander ausgespielt.“ Besonders schwierig sei die Lage für ältere Arbeitssuchende, die oft vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen würden und keine gesellschaftliche Teilhabe mehr hätten.

Die neue Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar, Stephanie Schebesch-Ruf, hob vor allem die Perspektive von Kindern in der sozialen Frage hervor. „Spuren der Kinderarmut sind ein ganzes Leben lang spürbar“, betonte die Vertreterin von Österreichs größter Kinderorganisation. Kinder bräuchten ein soziales Netz. Umso schwerer wiege, dass auch laut Statistik Austria auch in Österreich rund jedes fünfte Kind armuts- bzw. ausgrenzungsgefährdet sei, sagte die Jungschar-Vorsitzende.

Sr. Beatrix Mayrhofer wiederum blickt aus der Perspektive einer Ordensfrau auf die Armut. Ordensfrauen hätten auch in der Geschichte „immer wieder geschaut, wo die Not ist und was es für eine Antwort braucht“, erinnerte die Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs. In diesem Sinn sei es nach wie vor wichtig, „die Stimme für die zu erheben, die am Rande sind“.

Mayrhofer plädierte dafür, „genau hinzuschauen, wer arm macht und wer und was die Räuber zu Räubern macht“. Den Dienst speziell von Ordensfrauen sieht sie darin, „in einem einfachen, gemeinsamen und wachen Lebensmodell ein Gegenmodell zum jetzt gängigen neoliberalen Wirtschaftsmodell einzubringen“.

Quelle: https://www.kathpress.at/goto/meldung/1637709/kueberl-sozialpolitik-muss-menschen-vom-rand-in-die-mitte-holen

 

Salzburg, 4. April, 19 Uhr: Asyl, Christentum und Menschlichkeit

Christlich? Geht anders.
Asyl, Christentum und Menschlichkeit

Mittwoch, 4. April 2018, 19 Uhr
Ort: „Markussaal“ in der Gstättengasse 16

„Sich in die Politik einzubringen ist für einen Christen ein Muss. Wir müssen uns in die Politik einmischen, denn die Politik ist eine der höchsten Formen der Nächstenliebe, denn sie sucht das Gemeinwohl.“ (Papst Franziskus)

Es ist kälter geworden in Österreich: Fast täglich berichten die Medien über Abschiebungen von gut integrierten Flüchtlingen, Flüchtlingsfamilien kommen in Schubhaft, die zahlreichen engagierten FlüchtlingshelferInnen sind verzweifelt. Statt Solidarität und Menschlichkeit treten Angstmacherei und Gnadenlosigkeit in den Vordergrund: Der solidarische Gedanke eines guten Miteinanders tritt zu oft in den Hintergrund: Es gibt zu viele Fälle, wo Gemeinden (Bürgermeister, Gemeinderat, Pfarrer, Pfarrgemeinderäte, Lehrer und Wirtschaftstreibende) hervorragende Integrationsarbeit geleistet haben und gut in die Gesellschaft integrierte Asylwerber über Nacht in Krisenländer und Kriegsgebiete abgeschoben werden.

Wer Ängste schürt und Menschen gegeneinander ausspielt, zerstört den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den sozialen Frieden. Als engagierte BürgerInnen ist es unsere Pflicht, für mehr soziale Gerechtigkeit einzutreten und auf der Seite der Schwächeren zu stehen.

Podiumsgespräch mit 

Dechant Mag. Alois Dürlinger, Flüchtlingskoordinator der Erzdiözese Salzburg
Pfr.in Dr.in Maria Katharina Moser, design. Direktorin der Diakonie Österreich

Moderation: Elfi Geiblinger

(Veranstalter: Grüner LT-Klub, in Kooperation mit der Initiative “Christlich geht anders. Solidarische Antworten auf die soziale Frage” und der „Plattform für Menschenrechte“)